Gesundheitsrisiken am Arbeitsplatz

Autor: Andreas Grau, Statistisches Bundesamt

2007 litten in Deutschland nach eigenen Angaben rund 2,4 Millionen Erwerbstätige (6,3%) unter arbeitsbedingten Gesundheitsbeschwerden. Dies ergab eine Zusatzerhebung zur EU-harmonisierten Arbeitskräfteerhebung, bei der rund 80 000 Personen (etwa 0,1% der Bevölkerung) zur gesundheitlichen Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz befragt wurden. Relevant war hierbei die Selbsteinschätzung der Befragten, nicht ein ärztlicher Befund. Die gesellschaftliche Bedeutung gesundheitlicher Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz durch Erwerbstätigkeit wurde vor kurzem auch in der Tarifauseinandersetzung der Beschäftigten in Kindergärten und Kindertagesstätten deutlich.

Die große Mehrzahl der Erwerbstätigen in Deutschland sieht ihre Erwerbstätigkeit nicht als gesundheitliche Belastung an. Dennoch fühlte sich immerhin gut jeder zehnte Erwerbstätige bei der Arbeit körperlichen oder psychischen Belastungen ausgesetzt. Wichtigste Belastungsfaktoren waren dabei Zeitdruck und Arbeitsüberlastung. Allerdings führten die Belastungen nicht in jedem Fall zu akuten Gesundheitsbeschwerden. Spitzenreiter bei gesundheitlichen Beschwerden sind Probleme mit Rücken und Bewegungsapparat. Deutlich seltener treten Arbeitsunfälle auf. Arbeitsbedingte Gesundheitsbeschwerden werden relativ häufiger von älteren Beschäftigten beklagt – sie sind allerdings stark vom ausgeübten Beruf und der jeweiligen Tätigkeit abhängig.

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